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Weil der Helm suggeriert, dass Radfahren gefährlich ist
Ja, Leben ist – frei nach Erich Kästner – lebensgefährlich. Auch wenn man es persönlich nicht so empfindet. Wollte man diese Haltung auf andere Lebensbereiche übertragen, muss man auch die Fangseile in Fahrstühlen entfernen. Oder die Gurte in Autos. Oder die Rettungsboote auf Kreuzfahrtschiffen. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Nun, das Balancieren auf nur einer Linie, und noch mehr, das flotte Fortbewegen auf dieser äußerst instabilen Struktur ist schon beeindruckend und keinesfalls selbstverständlich, und noch unglaublicher, wenn eine:r solcherart durch Kurven saust oder gar vom Boden abhebt. Unwidersprochen hat diese Bewegungsform ihren Reiz. Blöd nur, dass bei dieser gewollt instabilen Fortbewegungsform die Schaltzentrale – unser Hirn – am höchsten Punkt und damit am weitesten vom Boden oder anderen harten Strukturen entfernt ist.

Ein Fahrradhelm schützt effektiv vor schweren Kopfverletzungen und kann im Ernstfall Leben retten. Bei einem Unfall verteilt der Helm die Aufprallkraft auf eine größere Fläche und mindert so das Risiko von Hirnverletzungen. Der sogenannte Melonen-Test zeigt dies eindrucksvoll: Während eine ungeschützte Melone aus 1,50 Metern Höhe zerbricht, bleibt sie mit Helm unversehrt.